Jahresrückblick 2018

Jahresrückblick 2018 © Gemeinschaftsinitiative BULLIS BRINGEN FREUDE

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Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es. (Erich Kästner)

Der alte Werbe-Slogan »VW-Transporter – Helfer in Not und Gefahr« gab uns den Kurs vor, als sich Anfang der 1990er der Zerfall Jugoslawiens zu einem Bürgerkrieg entwickelte. Mit »BulliKartei«, dem Verein für Freunde alter VW-Transporter, hatten wir bereits etliche Oldie-Treffen veranstaltet und dabei erfahren, dass sich unsere VW-Busse „im Rentenalter“ nicht nur als Museumsstücke oder Schlafwagen bewähren, sondern noch immer ihre legendäre Nützlichkeit demonstrieren können!, aber hallo!

So entstand die naive Idee einer kleinen mobilen Hilfs-Bereitschaft mit klassischen VW-Transportern. Es dauerte einige Wochen, bis uns klar wurde, dass unser spontaner Plan, dringend benötigte Hilfsgüter mithilfe eines Bulli-Veteranenkonvois zu einem Kinderhospital nach Sarajevo zu bringen, wegen der heftigen Kämpfe in Bosnien im Herbst 1992 natürlich NICHT umsetzbar war.

Mit dem Sachspenden-Sammeln hatten wir allerdings längst begonnen – daher wurde ein Alternativziel gesucht und gefunden: vor über 25 Jahren, nach Weihnachten `92, rollte dann unser erster humanitärer Hilfsgütertransport unter dem inspirativen Motto BULLIS BRINGEN FREUDE… mit sechs wage-mutigen VW-T1 (und fast drei Tonnen Babynahrung, Medikamenten, Hygieneartikeln, Kleidung, Spielzeug sowie Schulmaterial) via Wien und Budapest nach Rumänien – bei frostigen 20 Grad unter Null…

Bewegende Herzlichkeit bei Caritas in Satu Mare und das allgegenwärtige Elend bedürftiger rumänischer Menschen überzeugten uns rasch, dass Aktion bbf01 kaum „einmalig“ bleiben konnte… Wir erweiterten daher das Fahrerteam und den Sammlerkreis mit Helfern aus der katholischen Dreifaltigkeitsgemeinde sowie engagierten Lehrern und Förderern der Frankfurter Albert-Schweitzer-Grundschule – so formte sich ab Mitte der 90er eine eigenständige Gemeinschafts-Initiative von VW-Bus-Liebhabern der damals aktuellen vier Bulli-Generationen. Logisch: wir unterstützten Caritas Satu Mare auch weiterhin (bis 2018 übrigens siebenundzwanzigmal !).

Nur mal so „zur Abwechslung“ ging es mit bbf06 für UNICEF Sarajevo schon 1994 nach Split / Kroatien (dorthin spendeten wir z.B. einen T2-Krankentransportwagen) und in den Jahren danach mit bbf09 für Caritas sowie bbf11 für die EU-Administration nach Mostar/BIH (wo wir u.A. zehn nagelneue Roll-stühle ablieferten!).

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Zum 50. Geburtstag des VW-Transporters im April 2000 gab es dann endlich doch noch die Gelegenheit, mit dem couragierten humanitären Oldie-Konvoi bbf15 nach Sarajevo zu kutschieren: durch Vermittlung des örtlichen Volkswagen-Importeurs versorgten wir das bosnische Rote Kreuz mit einem T3-Achtsitzer-Bus sowie ein Flüchtlingsprojekt im Vorort Vogosča mit Sach- und Barspenden. Weitere Sozialkontakte in diesem damaligen Krisengebiet ermöglichten zusätzliche Transporte nach Sarajevo und darüber hinaus sogar bis nach Goražde. Dort unterstützten wir bis zum Sommer 2003 mehrfach ein Waisenhaus, das örtliche Kriegsinvaliden-Hilfswerk, das lokale Rote Kreuz und eine große Selbsthilfegruppe mobilitäts-eingeschränkter Menschen mit unterschiedlichen Hilfsgütern sowie weiteren KTW.

Erfreulicherweise erlaubten uns gelegentliche Geldspenden (sowie Überschüsse aus Modellbulli-Sammler-Editionen), gebrauchte und recht gut erhaltene VW-Behördentransporter zu erwerben. Diese überführten wir »im Dienste der Menschlichkeit« nach Rumänien und ins ehemalige Jugoslawien: T3-Rettungs-fahrzeuge, Personentransporter, Mehrzweck-Kombis, Kasten- und Pritschenwagen usw.

Bei bbf24 im Juli 2004 förderten wir den schottischen Schulhilfe-/Sozialverein The Daisy Chain Trust erstmals allein mit einer finanziellen Zuwendung – immerhin schipperten unsere „historischen“ Bullis dafür über den Kanal und zockelten dann quer durch England bis nach Edinburgh (und wieder retour)!